Schwere Verluste
Der schwerste Verlust ist der Tod eines nahestehenden Angehörigen oder engen Freundes. Verlustreaktionen können sich im gesunden seelischen Bereich abspielen. Dabei werden drei Phasen durchlaufen:
- Das Nichtwahrhabenwollen
- Stellt den Versuch dar, sich durch Ungeschehenmachen vor der übermächtigen Reizüberflutung schmerzlicher Gefühle zu schützen.
- Das Zulassen
- Die schmerzliche Realität der Endgültigkeit wird akzeptiert.
- Die Stabilisierungsphase
- Der Leidensdruck läßt kontinuierlich nach, – Antrieb und Stimmung stabilisieren sich.
- Die Phase des neuen Selbst– und Weltbezuges
- Sie bietet gute Chancen für eine echte Fortentwicklung der Persönlichkeit des Betroffenen.
Weitere Verlustsituationen können durch Trennungen in der Partnerschaft oder durch räumliche Trennung von Nahestehenden hervorgerufen werden.
Im Liebeskummer wird der Anteil eigener Zuständigkeit für die Trennung zunächst schmerzhaft, - später von zunehmenden Einsichten begleitet wahrgenommen. Auch hierin liegt eine Chance zur Weiterentwicklung der Beziehungsfähigkeit.
Psychisch kranke Formen der Verlustreaktion können sich in der Entstehung einer schweren depressiven Reaktion oder kaum erträglicher Ängste auswirken. Diese Fehlverarbeitung bedarf unbedingt einer therapeutischen Aufarbeitung.